Kasematte laut Duden:
„-durch starkes Mauerwerk [und Aufschüttung von Erde] gegen feindlichen Beschuss gesicherter Raum (Gewölbe) in Festungen,
-durch Panzerwände gesicherter Raum zur Aufstellung von Geschützen in einem Kriegsschiff.“
Nein, auf einem Kriegsschiff war die Abordnung des „Unterwelt Kultur Darmstadt“ e.V. ( Claudio, Gaby, Jeanette und ich) am 2.9. 2018 in Frankfurt am Main nicht. Also geht es um den ersten Duden-Spiegelstrich. Um in diesen Raum zu gelangen, mussten wir zunächst ins Waisenhaus. Das liegt am Nordrand der frühneuzeitlichen Mainmetropole nicht weit von der Konstablerwache entfernt, dort wo mächtige Festungsanlagen die Stadt vor Angreifern aus der Wetterau schützten. Das Waisenhaus ist ein Neubau, der eigentlich eine noch größere Tiefgarage habe sollte. Doch dann stieß man auf eine 400 Jahre alte Kasematte. Die blieb stehen, das Parkhaus wurde kleiner als ursprünglich geplant. Die Kasematte wurde ausgegraben und kann jetzt besichtigt werden – nur an den Wochenenden und nach Anmeldung über das Archäologische Museum in FfM, denn das Waisenhaus ist eine Privatstiftung und deshalb liegt die Kasematte auf Privatgelände.
Fazit: Muss man nicht unbedingt gesehen haben. Die Unterwelt Darmstadt ist ungleich vielfältiger. Außerdem war die Frankfurter Kasematte nie in Betrieb. Sie stand schon kurze Zeit nach dem Bau unter Wasser. Eine Quelle wurde irgendwie übersehen. Na ja, ein Waisenhaus ist auch irgendwie beruhigender als ein „gegen feindlichen Beschuss gesicherter Raum“, in dem man nur nasse Füße kriegt. Liebe Grüße ! Ludger